„Ich war völlig overdressed“ – ein Blick hinter die Kulissen des Werks Delitzsch mit Karsten Teuber
Anlässlich des diesjährigen 30. Jubiläums unseres Werks in Delitzsch werden wir in den kommenden Wochen Interviews mit Kolleginnen und Kollegen, die das Werk in Delitzsch bereits seit dessen Anfangszeit, im Jahr 1994 begleiten, führen. Karsten Teuber, Leiter Kundenservice-Center, startete seine Laufbahn bei URSA vor drei Jahrzehnten und hat in dieser Zeit viele spannende Einblicke in die Geschichte des Werks erhalten.
Erzähl uns von deinem allerersten Tag im Werk in Delitzsch! Wann war das und welche Eindrücke und Gefühle hattest du beim Start bei URSA?
Karsten Teuber: Oh je, wo soll ich anfangen. Zum Einstellungsgespräch habe ich erstmal nicht einmal den Eingang zum Gebäude finden können, da alles eine riesige Baustelle war. Ich bin durch das Gelände geirrt, durch halbfertige Büros ohne Türen, sogar durch die Produktion, bis ich schließlich in dem riesigen Containerdorf den richtigen Container gefunden hatte, wo man mich natürlich längst erwartete.
Der erste „richtige“ Tag bei URSA fand dann schon in unseren jetzigen Büros statt. Ich war völlig „overdressed“ und noch heute kassiere ich ab und an mal einen frechen Spruch wegen meines (damals total angesagten!) roten Jacketts.
Was waren für dich die größten Herausforderungen und wichtigsten Meilensteine in den vergangenen 30 Jahren bei URSA?
Karsten Teuber: Da gibt es tatsächlich sehr viele Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens und unserer URSA. Das Erkämpfen eines Marktanteils, eines Namens und überhaupt einer Wahrnehmung der URSA im Markt. Die Entwicklung von Produkten, die immer mit dem Markt Schritt halten mussten. Es war immer ein wenig wie David gegen Goliath – die „kleine“ URSA gegen den großen Marktführer. Auch die schwierigen Jahre während der gesamtwirtschaftlichen Krise Anfang der 2000er und vieles andere mehr.
Gibt es ein Erlebnis, das dich besonders geprägt hat?
Karsten Teuber: Auch da gibt es mehrere! Stellvertretend sei hier die offizielle Eröffnung des Werkes 1994 genannt. Viele Kunden und Kundinnen waren da, viele Dienstleistende, die Mitarbeitenden – bis hin zum damaligen Bundesumweltminister, der per Helikopter auf dem Werksgelände landete.
Gibt es eine besondere Anekdote oder ein lustiges Ereignis aus deinen 30 Jahren im Werk, an das du dich immer wieder gerne erinnerst und worüber du heute noch lachen kannst?
Karsten Teuber: Eine von vielen, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war eine „verlorengegangene“ Lieferung für einen Kunden zur Baustelle des nagelneuen Mikrochip-Werks in Dresden. Es waren nur ein paar Dutzend Pakete zu liefern, aber der Bauherr drohte mit Kosten in einem sehr hohen fünfstelligen Bereich. So etwas passiert natürlich immer an einem Freitagmittag. Ein Spediteur war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr aufzutreiben und es kam die Frage auf, ob denn nicht einer von uns einen LKW-Führerschein besitzt und einen LKW auch einigermaßen sicher bewegen kann. Naja, kurz gesagt: Ich habe mit den Kollegen und Kolleginnen den damals noch firmeneigenen LKW beladen und die Ware auf die Baustelle nach Dresden gefahren – wo natürlich keiner mehr am Freitagnachmittag auf das Material wartete. Aber wir hatten unsere Lieferverpflichtung erfüllt, der Kunde war zufrieden und ich habe es (fast) gerade noch rechtzeitig zurück zur URSA-Weihnachtsfeier geschafft.
Wie hat sich dein Arbeitsalltag im Laufe der Jahre verändert?
Karsten Teuber: Sehr. Ich habe viele Aufgabenbereiche und Abteilungen durchlaufen: neben dem Kundencenter auch Tourenplanung, Produktionsplanung, übergangsweise Regionalvertriebsleiter. Schon allein deshalb hat sich viel verändert. Aber auch sonst: Wir sind über die Jahre immer professioneller und organisierter geworden, über das gesamte Unternehmen hinweg, in allen Abteilungen.
Was motiviert dich jeden Tag aufs Neue, zur Arbeit zu kommen?
Karsten Teuber: Tatsächlich die Menschen, mit denen ich arbeiten darf: meine Mitarbeitenden, meine Kollegen und Kolleginnen sowie natürlich unsere Kunden und Kundinnen. Der Anspruch, unsere Kunden und Kundinnen immer ein bisschen besser zu bedienen als unser Wettbewerb, motiviert mich täglich. Das ist jeden Tag eine Herausforderung, aber eine schöne.
Wie hast du die Entwicklung von URSA in den letzten 30 Jahren erlebt? Welche bedeutenden Veränderungen und Fortschritte hast du persönlich miterlebt?
Karsten Teuber: Naja, eigentlich fast alle. Die Entwicklung war schon rasant. URSA war ein absoluter Neueinsteiger im Markt. Der Kampf um Marktanteile war und ist noch immer hart, die technische Weiterentwicklung der Produkte mit Highlights wie dem Qualitätsstandard KI40, Lambda 0032 oder formaldehydfreien, natürlichen Bindemitteln. Auch die vielen Stufen des Ausbaus unseres Werkes von 60 Tonnen an Dämmprodukten, die wir damals pro Tag produziert haben, bis zu den heutigen 200 Tonnen pro Tag. Besonders aus Vertriebssicht aber natürlich die Entwicklung im Vertrieb zu einem europaweit agierenden und bekannten Hersteller von Dämmlösungen.
Was bedeutet URSA-Service für dich? Und was denken unsere Kunden darüber?
Karsten Teuber: Der kundenorientierte Service ist für mich ein herausragender USP für unsere URSA. Bereits seit der Gründung von URSA Deutschland legen wir großen Wert darauf, mit unseren Kunden und Kundinnen stets in engem Austausch zu stehen. Sie können sich dabei immer auf eine feste Ansprechperson im Innen- sowie im Außendienst verlassen. Das schätzen unsere Kunden an URSA, das erkennen sie an.
Welche Rolle spielt der Service bei URSA für dich als Leiter des Kundencenters?
Karsten Teuber: URSA ist unter anderem durch ihre Kundennähe groß geworden. Und für mich ist es am wichtigsten, dass die Kolleginnen in unserem Kundenservice-Center tagtäglich die Möglichkeit bekommen, diese Kundennähe umzusetzen. Maßgeblich beteiligt sind daran auch alle anderen Abteilungen, wie Logistik, Produktion etc. Damit, dass sie fast zu jeder Zeit ansprechbar sind, unterstützen sie uns bei unserer Arbeit direkt an den Kunden und Kundinnen. Diese Zusammenarbeit im Team, um gemeinsam den bestmöglichen Service anbieten zu können, das macht die Stärke von URSA aus. Darauf bin ich stolz und dafür bin ich dankbar.
Wie hat sich in deinen Augen das Thema Nachhaltigkeit bei URSA entwickelt?
Karsten Teuber: So wie sich dieses Thema gesamtgesellschaftlich entwickelt hat, hat es auch in unserem Unternehmen an Bedeutung gewonnen. Wir streben immer danach, nachhaltig im Sinne der Umwelt und der sozialen Aspekte zu agieren und unsere Entscheidungen dahingehend auszurichten. Generell: Wir fertigen ein Produkt, das in seinem Lebenszyklus ein Vielfaches an Energie einspart, als es in der Herstellung kostet – das allein spricht schon für sich.
Was schätzt du am meisten an unserer Unternehmenskultur und dem Arbeitsumfeld im Werk?
Karsten Teuber: Das war über die Jahre ehrlich gesagt auch schon mal ein Auf und Ab. Es war nicht immer leicht, und nicht immer und zu jeder Zeit haben Arbeitskultur und Kommunikation gleich gut geklappt. Natürlich hatten wir über die vielen Eigentümerwechsel auch immer einen gewissen Wechsel, was die Unternehmenskultur betrifft. Aber ich bin der Meinung, Unternehmenskultur macht vor allem jeder Einzelne selbst: Wie gehe ich mit meinen Kollegen und Kolleginnen um? Wie mit anderen Abteilungen? Bringe ich immer genug Verständnis auf? Respektiere ich meine Kollegen und Kolleginnen und akzeptiere auch unterschiedliche Meinungen, Standpunkte und Mentalitäten? Ich denke, hier im Werk sind wir auf einem guten Weg. Aber ohne tägliche Arbeit daran wird es nicht gehen. Und dabei kommt es auf jeden Einzelnen an.
Was macht URSA für dich besonders?
Karsten Teuber: Kurze Antwort: die URSA-Familie, die Menschen!
Zum Abschluss blicken wir auf ein aktuelles Ereignis zurück: Wie hast du das Sommerfest in Delitzsch zum 30-jährigen Jubiläum erlebt? Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Karsten Teuber: Das war eine sehr coole Idee! Das Umfeld und die Location waren sehr schön, auch die rege Teilnahme fand ich sehr gut. Beachvolleyball und Strand-Feeling mitten im historischen Delitzsch ist schon etwas Besonderes. Und ich freue mich auf schon auf das nächste Mal.
Was wünschst du dir für die Zukunft von URSA?
Karsten Teuber: Wir müssen weiterhin alle an einem Strang ziehen und uns daran erinnern, was URSA stark macht: Wir kooperieren in unserer täglichen Arbeit für die Kunden und Kundinnen kurz und unbürokratisch, wollen ihnen schnellstmöglich zur Seite stehen und garantieren, dass der Fokus weiterhin immer auf unserer Kundschaft liegt. Dann mache ich mir um die URSA auch gar keine Sorgen.