URSA PUREONE Pure Floc, URSA PUREONE

Neubau – Kindertagesstätte in Wismar

Projektdetails

  • Produkt: URSA PUREONE Pure Floc, URSA PUREONE
  • Anwendung: Holzrahmenbau
  • Gebäudetyp: Kindertagesstätte
  • Architekt: Freiort Architekten
PUREONE Pure Floc
URSA PUREONE Pure Floc
PUREONE
URSA PUREONE

Kindertagesstätte „Stadtspatzen“ in Wismar: Einblasdämmung und Holzrahmenbau mit URSA Mineralwolle

Für das Kita-Projekt „Stadtspatzen“ in Wismar entschieden sich die Freiort Architekten für eine innovative Kombination aus natürlichem Holzbau und Mineralwolldämmung. Dieses Bauvorhaben ist ein Beispiel für nachhaltiges und ökologisch sinnvolles Bauen. Der L-förmige, dreigeschossige Gebäudekomplex vereint auf einer Fläche von 2.533 m² vielfältige Funktionen für den Bildungsbereich. Das sorgfältig durchdachte Raumkonzept vereint Kindergarten, Schule und Veranstaltungs-, sowie Praxis- und Büroräume. Dieses Gebäude ermöglicht eine wertvolle Lern- und Erfahrungsumgebung für Kinder, Schüler, Erziehende und Lehrende.

 

Projektanforderungen und Planungsansatz
Den Gründerinnen und Geschäftsführerinnen der Wismarer Bildungseinrichtung Lernwert, Anja Graeff und Dörte Joost, steht die Wertschätzung der Natur und der natürlichen Ressourcen im Zentrum der Pädagogik. Der Neubau der Kita sollte daher nachhaltig, naturnah und hochwertig gestaltet sein. Sie suchten sich für das Bauvorhaben einen erfahrenen lokalen Investor, Hochbau Krentz und Müller. Der wiederum beauftragte die Freiort Architekten Cindy Kruske und Christian Meißner mit der Planung des Neubaus und mit einem umfangreichen Raumprogramm.

Es brauchte eine Kita für mehrere Krippen- und Kindergartengruppen, eine Schule für angehende Erziehende sowie eine Cafeteria, flexibel nutzbare Veranstaltungsräume und vermietbare Praxis- und Büroräume. Zu diesem sehr komplexen und großen Raumprogramm mit vielen Anforderungen kam der Wunsch, dass die Architektur nachhaltig in Bezug auf Ökologie und Bildung sein sollte. Cindy Kruske sagt: „Da lag Holz als Baumaterial natürlich für alle Beteiligten direkt auf der Hand.“

Die Einrichtung wurde schließlich nach BNE, Bildung nachhaltige Entwicklung, zertifiziert. Darüber hinaus erhielt das Bau-Projekt den Holzbauplus-Preis 2020. Die Kindertagesstätte sollte eines der größten Holzgebäude an der deutschen Ostseeküste werden.

Die Anforderungen an das Gebäude waren vielfältig, um Ansprüche der Bauherren als auch um die Bedürfnisse der Kinder und Pädagogen zu erfüllen: Eine flexible Raumnutzung, hoher Schall- und Brandschutz, sowie maximale Energieeffizienz. Für die Umsetzung der komplexen Bauaufgaben entschieden sich die Architekten für eine Holzrahmenbauweise mit URSA Dämmmatten und Einblasdämmung aus Mineralwolle. Diese Bauweise ist nicht nur sehr stabil und robust, sondern auch ökologisch nachhaltig. Die nichtbrennbare Mineralwolle stellt sicher, dass die Wärme im Winter im Gebäude und die Hitze im Sommer draußen bleibt.

 

Schneller Aufbau des Gebäudes dank Vorfertigung
Um den Zeitplan einzuhalten und zeitgleich die Zusammenarbeit der Bauherren, Investor und aller lokalen Handwerksbetriebe zu ermöglichen, wurde das Gebäude in drei Bauabschnitten errichtet. Die Entscheidung auf Vorfertigung und Einblasdämmung in Holzrahmenbauweise beschleunigte den Bauprozess und minimierte die Baukosten.

So war es möglich Produktions- und Bauprozesse schon in der Planungsphase genau zu kalkulieren, deren Ablauf zeitlich zu optimieren und die Logistik klein zu halten. So stand der komplette Rohbau mit 2.533 m² Nutzfläche in nur neun Wochen. Der Kita-Betrieb konnte so schon neun Monate nach Baubeginn starten.

Diese Bauweise ermöglicht eine hohe Flexibilität in der Gestaltung, da die Einblasdämmung ohne zeitintensive Zuschnitte und Anfertigungen auf der Baustelle verarbeitet werden kann. So wurde das Einblasverfahren zur idealen Lösung für die nachhaltige Dämmung der großen Holzrahmenflächen.

In einer regionalen Bauschreinerei wurden Kanthölzer und OSB-Platten für die Außenwände zugeschnitten und zu geschosshohen, 20 cm starken Holzständerelementen montiert, die einseitig geschlossen waren. Diese Elemente, mit offenen Gefachen, wurden anschließend auf eine Werkebene transportiert. Statt Mineralwolle-Dämmmatten händisch zuzuschneiden und einzulegen, nutzte man das material- und zeitsparende Einblasverfahren: Die Gefache wurden mit Einblasplatten verschlossen, und die flexiblen Mineralwolle-Flocken unter hohem Druck eingeblasen. Das eingeblasene Dämmmaterial wird dabei so verdichtet, dass eine luftdichte, wärmebrückenfreie und bündige Verbindung mit dem Holzrahmen entstand.

Außenseitig wurde der gedämmte Holzrahmen mit einer diffusionsoffenen Beplankung aus Holzwerkstoff versehen. Innen erhielt die OSB-verkleidete Seite eine Unterkonstruktion aus 6 cm starken Profilhölzern für eine Vorsatzschale, um auf der Baustelle flexibel Installationen sowie zusätzlich Dämmung aus Mineralwolle-Dämmung zu verlegen. Abschließend wurde sie mit Gipskartonplatten verkleidet.

 

Holzrahmenbau und die Vorteile der URSA Mineralwolle und des Einblasverfahrens
Holz als nachwachsendes Baumaterial war aus ökologischen und pädagogischen Gründen gesetzt. Wichtig war es, dass das Holz möglichst naturbelassen und unbehandelt eingebaut wird. Das ist nur möglich, weil URSA Mineralwolle als nicht brennbarer Dämmstoff in der Fassade und Innenwänden für einen sicheren und durchgängigen Brandschutz sorgt.

In Anbetracht der genannten ökologischen Aspekte fiel die Entscheidung URSA PUREONE Dämmmatten und URSA PUREFLOC Einblasdämmung. Beide Dämmprodukte sind formaldehydfrei und bestehen zu 99 % aus recycelten, natürlichen und regionalen Rohstoffen, davon sind bis zu 80 % recyceltes Altglas. Sie bieten folgende Vorteile:

  • Hervorragende Dämmeigenschaften: Dämmmatten mit hoher Klemmkraft und Einblasdämmung mit hoher Verdichtung verhindert Wärmebrücken. Somit wird dauerhaft ein sehr guter sommerlicher Hitze- und winterlicher Wärmeschutz gewährleistet.
  • Schall- und Brandschutz: Mineralwolle ist nicht brennbar, feuchtigkeitsresistent und bietet exzellenten Schallschutz – entscheidend für den Kita-Betrieb.
  • Effiziente Verarbeitung: Das maschinelle Einblasverfahren ermöglichte eine schnelle, materialsparende Dämmung ohne zeitaufwendige Zuschnitte.

Der dreischichtige Aufbau der Holzrahmenelemente – Einblasdämmung, Holzunterkonstruktion und Gipskartonverkleidung – kombiniert hohen Schall- und Brandschutz mit schlanken, tragfähigen Wänden, die flexible Installationen im Innenbereich und einfache Befestigung verschiedener Fassadenmaterialien von außen erlauben.

 

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft als zentrales Konzept
Die nachhaltige Gebäudekonstruktion garantiert einen niedrigen Energiebedarf und eine ausgezeichnete Energiebilanz. Ergänzend kommen alternative Energiequellen wie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz, die den Jahresprimärenergiebedarf auf nur 72 kWh/(m²a) reduzieren. Dies entspricht modernen Standards im energieeffizienten Bauen und schafft eine angenehme Raumtemperatur zu jeder Jahreszeit.

Das Thema Kreislaufwirtschaft spielte bei der Auswahl der Baumaterialien eine sehr wichtige Rolle. Denn der Großteil der Bauteile aus Holz und Mineralwolle sind reversibel verbaut und lässt sich sortenrein zurück bauen und recyceln. Die Dämmung wurde nicht nur unter ökologischen Aspekten ausgewählt, sondern auch, weil sie reversibel ist, was bei einem möglichen Rückbau eine sortenreine Trennung und Wiederverwertung ermöglicht. Gerade in Bildungsprojekten wird so ein hoher Standard in der Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit gesetzt.

Die Gründerinnen der Bildungseinrichtung Lernwert, Anja Graeff und Dörte Joost, setzten bei diesem Projekt auf Nachhaltigkeit als zentrales Element, das sich auch in ihrer pädagogischen Philosophie widerspiegelt. Das Gebäude steht nicht nur für eine bewusste und sparsame Nutzung von Ressourcen, sondern fungiert zugleich als sichtbarer Lernort für nachhaltiges Handeln. So wird die Kita zur „pädagogischen Architektur“, in der die Kinder die naturnahen Materialien und die räumliche Flexibilität hautnah erleben und spielerisch erlernen können, wie wichtig der schonende Umgang mit Ressourcen ist.

 

Raumkonzept und multifunktionale Flächen
Die Kita „Stadtspatzen“ beherbergt eine Vielzahl an Einrichtungen: Neben Gruppenräumen für den Kita-Betrieb und Schulräumen für die Ausbildung angehender Erzieher bietet das Gebäude eine Cafeteria, Veranstaltungsräume und vermietbare Praxis- und Büroräume. Diese multifunktionale Nutzung wird durch die flexible Raumgestaltung und die effiziente Dämmung ermöglicht. Das L-förmige Gebäude schützt die Spielflächen vor Lärm und schafft gleichzeitig Raum für verschiedene pädagogische Aktivitäten.

Die Trennung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche erfolgte über mehrere Treppenhäuser, die eine optimale Erschließung des gesamten Gebäudes sicherstellen. Bei der Planung wurde auf Barrierefreiheit und kurze Kommunikationswege geachtet. Dies vereinfacht die Nutzung und ermöglicht eine flexible Raumaufteilung, sodass das Gebäude langfristig an wechselnde Anforderungen angepasst werden kann.

Ein besonders wichtiger Aspekt des Raumkonzeptes war die Erfüllung hoher Brandschutzanforderungen. Dazu wurden sämtliche Bauabschnitte mit Brandschutzexperten geplant, um bauliche Maßnahmen zu optimieren und den Einsatz von brandschutztechnischen Elementen zu reduzieren.

 

Fazit: Kita „Stadtspatzen“ als Modellprojekt
Die Kita „Stadtspatzen“ zeigt, wie modernes Bauen mit Holz und Mineralwolle auf nachhaltige Weise umgesetzt werden kann. Der Einsatz von URSA Mineralwolle im Einblasverfahren bot eine schnelle, sichere und ökologisch sinnvolle Dämmtechnik, die sowohl die Anforderungen an den Brandschutz als auch an die Schalldämmung erfüllte. Das Gebäude ist ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen und leistet durch die optimale Integration von Holz und Mineralwolle einen wertvollen Beitrag zur energieeffizienten und umweltfreundlichen Architektur.

Das Projekt steht als Referenz für die Vorteile einer Zusammenarbeit von Architekten, Bauherren und örtlichen Handwerksbetrieben, die gemeinsam eine hochfunktionale, zukunftsweisende Kita in kurzer Zeit umsetzen konnten. Die Kita „Stadtspatzen“ ist damit nicht nur ein Bauwerk, sondern ein pädagogisches Instrument, das Kinder und Besucher täglich daran erinnert, wie wichtig ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist.

 

Bautafel

Projekt: Neubau Verbundeinrichtung Kita und Erzieherfachschule, Wismar

Bauherr: Marco Krentz, Wismar

Generalunternehmer: Hochbau Krentz & Müller GmbH, Wismar

Nutzer: LernWert gGmbH, Wismar

Architekten: FREIORT ARCHITEKTEN Kruske + Meißner PartGmbB, Ostseebad Boltenhagen

Brandschutz: forejt architekten + partner mbB, Schwerin

Statik / Wärmeschutz: Ingenieurbüro Gerald Senckpiel, Wolde

Holzbau: Holzbau Potts Produktions GmbH, Zwiedorf/ Wolde

Bauweise: Holzrahmenbau

Dämmmaterial: URSA PUREFLOC und URSA PUREONE

Bauzeit: 05/2018 bis 04/2019

 

Fotos


Ein dreigeschossiger Verbundbau in Wismar schafft Fläche für eine Kindertagesstätte und eine Erzieherfachschule. (Foto: FREIORT ARCHITEKTEN)


Ein dreigeschossiger Verbundbau in Wismar schafft Fläche für eine Kindertagesstätte und eine Erzieherfachschule. (Foto: FREIORT ARCHITEKTEN)


Treppenhaus aus Holz Foto: (FREIORT ARCHITEKTEN)


Aktionsraum mit vielen Holzelementen (Foto: FREIORT ARCHITEKTEN)


In der Vorfertigung im Werk wurde zunächst das Holzständerwerk hergestellt. (Foto: URSA)


Die Vorfertigung ganzer Wände und Decken erfolgt im Team. (Foto: URSA)


Letzte Maßnahmen bevor die Dämmung eingeblasen wird. (Foto: URSA)


Die vorgefertigte Wand wird für den Einblasvorgang vorbereitet und versetzt (Foto: URSA)


Das Dämmmaterial wird maschinell in das Gefach eingeblasen. (Foto: URSA)


Das Dämmmaterial wird maschinell in das Gefach eingeblasen. (Foto: URSA)


Das Einbringen der Dämmung erfolgte durch Auflegen einer Platte, in die bis zu fünf Düsen der Einblasmaschine eingebracht wurden. (Foto: URSA)


Das eingeblasene Dämmmaterial wird dabei so verdichtet, dass eine luftdichte, wärmebrückenfreie und bündige Verbindung mit dem Holzrahmen entstand. (Foto: URSA)


Das eingeblasene Dämmmaterial wird dabei so verdichtet, dass eine luftdichte, wärmebrückenfreie und bündige Verbindung mit dem Holzrahmen entstand. (Foto: URSA)


Nachdem die Dämmung eingeblasen wurde, erfolgt das Aufbringen Holzfaserplatten, die über Nut und Feder miteinander verbunden werden. (Foto: URSA)


Die Dämmung der Innenwände erfolgte bauseits, da Leitungen und Installationsrohre erst auf der Baustelle eingebracht wurden. (Foto: URSA)


Die Dämmung der Innenwände erfolgte bauseits, da Leitungen und Installationsrohre erst auf der Baustelle eingebracht wurden. (Foto: URSA)


Anschließend folgt die Abdeckung mit einer Gipskartonplatte. (Foto: URSA)

Für die Umsetzung [...] wählten die Architekten eine Holzrahmenbauweise, die mit URSA Mineralwolle als Einblasdämmung kombiniert wurde. Diese Dämmtechnik war entscheidend, um eine nachhaltige und robuste Bauweise zu erreichen, die gleichzeitig den notwendigen Schall- und Brandschutz bietet und den sommerlichen Wärmeschutz sowie den winterlichen Wärmeschutz sicherstellt.